

Für viele Menschen scheint die ketogene Diät eine überschaubare Veränderung des Ess-Stils zu sein, die dazu beitragen kann, dass sie besser aussehen und sich besser fühlen. Wie schwer kann denn schon eine Diät sein, wenn ihr Butter, Käse, Speck und so viel Avocado essen dürft, wie das Herz begehrt?!
Die meisten Leute hören “ketogen” und denken sofort an “Fett”. Falls jemand noch nicht mit der ketogenen Ernährung vertraut ist: Es ist im Wesentlichen eine fettreiche, sehr kohlenhydratarme Diät, die den Körper in einen Zustand namens Ketose versetzt, in dem Fett anstelle von Kohlenhydraten als Treibstoff verwendet wird.
Aber das ist nicht die ganze Wahrheit, denn ihr könnt zwar mehr Fett essen, aber die Art des Fettes, ist wichtig!
Wir sind wirklich das, was wir essen, und wenn die Tiere, die uns das Nahrungsfett liefern, schlechtes Futter fressen, ist auch das Fett von schlechter Qualität. Man sollte nur Produkte von Tieren essen, die aus der Freilandhaltung stammen, denn sie haben eine höhere Nährstoffqualität, die frei von zusätzlichen Hormonen und anderen Toxinen ist, die zu Erkrankungen und Stoffwechselstörungen führen können.
Die ketogene Diät unterscheidet sich von fast jeder anderen Diät, die ihr bereits probiert habt. Aus diesem Grund kann es ohne hilfreiche Strategien, Pläne und Ideen schwierig sein, sie ins tägliche Leben einzuflechten.
Es geht um viel mehr, als um das Entfernen von Brot und Nudeln. Es erfordert, dass man genau plant und verfolgt, wie viele Kohlenhydrate man isst. Geht nicht den Fehler ein, ohne Planung zu beginnen, es erfordert Anstrengung und Arbeit – mehr als bei anderen Diäten.
– Tipp: Die Zubereitung von Mahlzeiten ist für das Erreichen einer Ketose von entscheidender Bedeutung, da die Makros so spezifisch sind. Bevor ihr mit der Zubereitung beginnt, solltet ihr die versteckten Gefahren einer ketogenen Diät überprüfen.
Ja, das habt ihr richtig gelesen. Während Fleischliebhaber sich dem Plan mit Begeisterung nähern können und nach Steaks, Burgern, Speck, Schweinefilet und Wurst suchen, die allesamt ketogen-genehmigte Nahrungsmittel sind, kann zu viel eine schlechte Sache sein.
Entgegen der landläufigen Meinung ist eine ketogene Diät keine proteinreiche Diät. Protein sollte nur 15 bis 30 Prozent der täglichen Kalorien ausmachen. Sonst wird die Ketose zum Erliegen kommen. Überschüssiges Protein stört die Ketose, und Menschen, die sich zu sehr auf Protein konzentrieren, erreichen möglicherweise keinen ketogenen Zustand. Denkt daran, die ketogene Ernährung besteht zum größten Teil aus Fett, wenig bis mäßigem Eiweiß und fast keinen Kohlenhydraten.
– Tipp: Versucht also die Ernährung so zu planen (Mahlzeiten und Snacks), dass sie sich besser an eure Ziele mit hohem Fett-, mäßigem Protein- und sehr geringem Kohlenhydratanteil ausrichten.
Viele Leute denken auch, dass sie weder Obst noch Gemüse während einer ketogenen Diät essen können. Das ist falsch! Ihr müsst auf jeden Fall noch Obst und Gemüse essen, egal in welcher Diät ihr euch gerade befindet.
Es gibt auch einige Früchte und Gemüse, die ketogen-freundlich sind.
Ihr könnt viele kohlenhydratarme Gemüse, wie
– Blumenkohl
– Zucchini,
– Pilze,
– Gurken und mehr essen.
Obst ist etwas schwieriger für eine ketogene Diät, man kann/ sollte da alle Sorten von Beeren und andere kohlenhydratarme Früchte in portionierten Mengen zu sich nehmen.
Es gibt einige häufige Gesundheitsprobleme, die während der ketogenen Ernährung auftreten. Die meisten davon können durch sorgfältige Planung vermieden werden.
Die ketogene Diät hat viele Nebenwirkungen. Deshalb ist es wichtig, dass Personen mit einem Arzt arbeiten, der Erfahrung mit der Diät hat. Einige häufige Nebenwirkungen sind Verstopfung, erhöhter Cholesterinspiegel, Nierensteine, Vitaminmangel einschließlich Zink, Kupfer, Selen und Vitamin D.
Mineral- und Elektrolytmängel sind auch in den frühen Stadien der ketogenen Diät recht häufig. Viele Menschen werden dehydriert und haben einen Elektrolytmangel, da der Körper aufgrund der Einschränkung der Kohlenhydrate große Mengen Wasser abgibt. Natrium, Kalium und Magnesium sind die großen drei Mineralien, die in dieser Phase ergänzt werden sollten.
In einer kürzlich durchgeführten Studie, in der ein Jahr lang ein ketogener Mahlzeitplan verwendet wurde, sahen die Forscher einen Anstieg des LDL (schlechtes Cholesterin), der jedoch als gering empfunden wurde. Auf der anderen Seite dokumentierten sie einen wünschenswerten Anstieg des HDL (gutes Cholesterin) und einen Rückgang des Triglycerid-Spiegels und der Entzündungsindikatoren, die beide Risikofaktoren für Herzkrankheiten sind.
In den ersten Wochen einer Keto-Diät ist es nicht ungewöhnlich, dass ihr schnell mehrere Kilo abnehmt. Das ist ein großer Motivationsschub und Ansporn, um weiterzumachen. Ihr werdet jedoch bald feststellen, dass die Waage zum Stillstand kommt, wenn ihr euch nicht in der Ketose befindet und zu viel esst.
Bei einigen Menschen kann es zu einem völligen Stillstand beim Gewichtsverlust kommen oder sogar zu einer Wiedererlangung des ursprünglichen Gewichts. Dann ist es wichtig, die Kohlenhydrataufnahme sowie die Kalorienaufnahme im Auge zu behalten.
Wenn ihr mehr esst, als ihr braucht, werdet ihr an Gewicht zunehmen. Dies gilt auch, wenn ihr eine ketogene Diät verfolgt. Ein häufiger Fehler, den die Leute begehen, ist, dass sie denken, wenn sie auf die ketogene Ernährung umsteigen, wird alles Fett einfach dahinschmelzen. Das kann passieren – aber nicht, wenn ihr dauerhaft eine zu hohe Kalorienaufnahme habt!
– Tipp: Ketogen-Neulinge, die diese Übergangsphase erleben, geben möglicherweise auf und denken, dass das alles nicht funktioniert. Der beste Rat ist, abzuwarten. Verfolgt sorgfältig eure Nahrungsaufnahme und wiegt und messt die Portionsgrößen. Es ist sehr wichtig, besonders bei Obst, auf die richtigen Portionen zu achten!
Scheint ein Widerspruch zu sein, oder? So wie das Essen über dem Kalorien-Tageslimit ein Problem für die Taille sein kann, kann auch das Essen unterhalb des täglichen Bereichs schlecht sein.
Die andere Seite des Kalorienproblems ist das Risiko, zu wenige Kalorien zu essen. Wie wir wissen, ist die ketogene Diät fantastisch, wenn es darum geht, Blutzuckerkrankungen und das damit verbundene Verlangen nach Blutzucker praktisch zu beseitigen. Nachdem sie sich an die ketogene Essensweise gewöhnt haben, hören viele Menschen einfach auf, hungrig zu sein.
In der Tat ist intermittierendes Fasten bei ketogenen Diätetikern beliebt. Es wird angenommen, dass diese längere Zeit ohne Nahrung eine stärkere Fettverbrennung fördert. Man ist einfach nicht hungrig genug, um zu essen oder vergisst vielleicht zu essen.
– Tipp: Es ist wichtig, euren Kalorienbedarf zu berechnen und für jeden Tag Mahlzeiten und Snacks zu planen, die euch dabei helfen, diese Ziele zu erreichen.
Um die vollen Vorteile einer ketogenen Diät zu erleben, ist Beständigkeit sehr wichtig. Das bedeutet, dass ihr nicht vom Kurs abkommen könnt, um euch eine “Schummel-Mahlzeit” zu gönnen. Jedes Mal, wenn ihr viel Kohlenhydrate esst, kommt ihr aus der Ketose heraus, und ihr müsst wieder von vorne beginnen, um wieder hineinzukommen.
Der Verzicht auf Kohlenhydrate erfordert Anstrengung, Opferbereitschaft und in vielen Fällen einen Kompromiss, was soziale Angelegenheiten angeht. Ohne eine starke Motivation oder ein medizinisches Bedürfnis kann es für eine Person schwierig sein, sich langfristig auf eine ketogene Diät festzulegen.
Viele ketogene Diätetiker verzehren tierische Produkte mit hohem Fettgehalt und priorisieren nicht den Verzehr von grünem Blattgemüse und anderer nährstoffreicher vegetarischer Nahrung. Wenn man nur Steaks oder Hühnchen isst, fehlen wichtige Nähr- sowie Ballaststoffe!
– Tipp: Gute Planung ist hier das Stichwort. Ihr müsst sicherstellen, dass die täglichen Ziele in Bezug auf Kalorien, Fett und Kohlenhydrate erreicht werden, aber ihr solltet auch sicherstellen, dass ihr alle Nährstoffe und Vitamine zu euch nehmt. Eine abwechslungsreiche Ernährung ist auch bei der ketogenen Diät wichtig.
Die Keto-Grippe ist eine kurze Periode, oft nur wenige Tage, gleich nach Beginn der ketogenen Ernährung, in der ihr Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gehirnnebel und Stimmungsschwankungen verspüren könnt. Diese Nebenwirkungen sind ein Ergebnis daraus, dass der Körper lernt, von der Verbrennung von Glukose zur Ketose als primäre Energiequelle zu wechseln.
– Tipp: Denkt daran, dass es schnell wieder besser wird. Genauso wie ein Raucher oder Trinker, der sich erholt und mit Entzugssymptomen zu kämpfen hat, muss jemand, der eine kohlenhydratarme oder ketogene Diät beginnt, die Symptome eines Kohlenhydratentzugs überstehen.
Wasser ist für jeden wichtig, egal wie man isst, aber es ist besonders wichtig bei der ketogenen Diät. Grippeähnliche Symptome werden zu einem großen Teil durch Abnormalitäten im Flüssigkeitshaushalt und bei den Elektrolyten hervorgerufen. Während der ketogenen Ernährung verliert ihr zusätzliches Wasser, weil der Urinausstoß steigt. Dies bedeutet, dass ihr mehr trinken müsst, als ihr es wahrscheinlich gewohnt seid, um hydratisiert zu bleiben.
– Tipp: Man sollte täglich mindestens 2 Liter Wasser trinken. Wenn ihr es nicht gewohnt seid, so viel Wasser zu trinken, arbeitet euch langsam an diesen Wert heran. Es hilft, die entsprechende Menge an Wasser bereitstehen zu haben, damit man immer daran erinnert wird.
Wir hoffen, dass ihr aus diesen Fehlern lernen könnt und sie nicht begeht, um die ketogene Ernährung ohne Unterbrechungen und mit der richtigen Planung auf lange Sicht erfolgreich verfolgen zu können!