

Viele Krankheiten oder allgemeine gesundheitliche Probleme hängen mit den Essgewohnheiten zusammen. Die richtige Ernährungsweise vermag einige Beschwerden zu lindern oder gar ganz zu beheben, wohingegen die Falsche diese verursachen oder verschlimmern mag. In einer Welt, in der es so viele verschiedene Kulturen gibt, gibt es ebenso viele unterschiedliche Arten sich zu ernähren. Was sich jedoch nicht verneinen lässt, ist, dass einige dieser Gewohnheiten unsere Gesundheit fatal beeinflussen können. So gilt die typisch westliche Ernährung, die reich an ungesunden Fetten und Zucker ist, als besonders schlecht für unseren Körper.
Die ketogene Ernährung hingegen, birgt viele positive Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität. Doch wie sieht es hierbei mit der Azidose aus?
Es gibt zwei Arten der Azidose, die eine ist atmungsbedingt, die andere metabolisch. Die respiratorische oder atmungsbedingte Azidose zeigt sich in Form von Atemnot, erhöhten Blutdruck oder Herzrasen. Weitere Symptome sind unter anderem allgemeine Verwirrung und Schwäche.
Dies ist dadurch bedingt, dass es bei der respiratorischen Azidose zu einer Sauerstoffunterversorgung kommt. Ursache dafür ist, dass nicht genügend Kohlenstoffdioxid abgeatmet werden kann, dieses ist sauer und bleibt ungewollt im Körper. Dieser Prozess kann durch einige Faktoren bedingt sein, darunter Asthma bronchiale, Störungen des Atemregulationszentrums im Gehirn, Langzeitbeatmungen oder beispielsweise Lungenblähungen.
Wird also nicht genügend CO2 ausgeschieden, versucht unser Körper dies über die Nieren auszugleichen, indem er über diese mehr saure Stoffwechselprodukte ausscheidet. Dann kommt es zu einem erhöhten Wasserlassen. Reicht dies jedoch nicht aus, wird, ohne medizinische Gegenmaßnahmen, der pH-Wert im Blut beträchtlich sinken, was sogar zum Tod zu führen vermag.
Die stoffwechselbedingte oder metabolische Azidose tritt seltener auf als die respiratorische. Bemerkbar macht sie sich vor allem in Form einer verstärkt tiefen Atmung. Dadurch versucht unser Körper mehr saures CO2 auszuatmen, um die Übersäuerung auszugleichen.
Grund für eine metabolische Azidose ist eine Überbelastung der Puffersysteme des Körpers, wodurch der pH-Wert im Blut sinkt. Faktoren, die dies hervorrufen können sind unter anderem Diabetes mellitus, Alkoholismus, schwere körperliche Belastung und extreme Diäten. Auch eine akute oder chronische Niereninsuffizienz, die die Ausscheidung von Säure über die Nieren beeinträchtigt, kann eine Azidose bewirken. Ein Spezialfall ist dabei die diabetische Ketoazidose, bei der der Atem stark nach Aceton riecht.
Feststellen kann man eine Azidose relativ einfach über eine Blutgasanalyse. Dabei lassen sich die respiratorische und die metabolische Azidose mit hilfe der spezifischen Bicarbonatwerte und des Kohlenstoff-Partialdrucks unterscheiden.
Sollte es auch nur wenige Anzeichen für eine Azidose geben, sollte man umgehend ärztliche Hilfe einholen und sofort mit der Behandlung anfangen. Die Behandlung besteht dabei aus drei Faktoren:
Im folgenden werden wir näher auf die Ketoazidose eingehen.
Bei der Ketoazidose, als Sonderform der metabolischen Azidose, handelt es sich um eine Komplikation bei Diabetes mellitus Typ 1. Bei einer solchen Erkrankung, ist der Körper nicht mehr in der Lage körpereigenes Insulin zu produzieren. Man ist auf eine äußerliche Zufuhr angewiesen. Dies kann bei einer weiteren Erkrankung oder Infektion, aber vor allem bei einer unzureichenden Insulinzufuhr dazu führen, dass Ketone ungehemmt in großen Mengen produziert werden, wodurch es zu einer Ketoazidose kommt.
Was die Ketose wiederum angeht, ist die Produktion von Ketonen nicht schädlich. Die Ketose wird hervorgerufen, wenn der Verzehr von Kohlenhydraten stark reduziert wird, in der Regel auf unter 50g pro Tag, und die Fettzufuhr bei mäßigem Proteinkonsum beträchtlich erhöht wird. Der Körper nutzt fortan Fette als Energielieferanten, welche er in Form von Ketonen effektiv verwenden kann. Eine Erhöhung der Keton-Niveaus ist hierbei also durchaus zu erwarten. Diese ist aber im Rahmen einer ausgewogenen und bedachten ketogenen Ernährung völlig unbedenklich.
Ein Problem tritt erst auf, wenn die Keton-Level ein bestimmtes Maß überschreiten. Dies sollte bei der ketogenen Ernährung jedoch nicht zustande kommen, sondern ist bei der Ketoazidose der Fall. Beide unterscheiden sich demnach grundlegend.
Die Menge an Ketonen, die sich im Blut – respektive im Atem befinden, kann sehr stark variieren. Menschen, die sich nicht ketogen ernähren, also demnach eine kohlenhydratreiche Ernährungsweise befolgen, haben in der Regel recht niedrige Keton-Level. Diese sind meist unter 0,6 mmol/L im Urin und im Blut.
Wer anfängt sich ketogen zu ernähren, dessen Körper fängt langsam an, mehr und mehr Ketone zu produzieren. Dann steigen die Ketonwerte allmählich auf über 0,6 mmol/L. Sobald sich der Körper dann vollständig in der Ketose befindet, pendeln sich die Werte zwischen 0,6 und 3 mmol/L im Urin und zwischen 0,6 und 1,5 im Blut ein. Diese Level sind ideal bei einer erwünschten Ketose.
Wenn der Körper hingegen hungert und in die Ketose, aufgrund uralter Mechanismen, die früher zur Selbsterhaltung während längeren Hungerperioden dienten, gelangt, befindet sich unser Körper in der sogenannten Hungerketose. In diesem Zustand werden noch mehr Ketone produziert, die Werte befinden sich nun zwischen 3 und 5 mmol/L im Urin.
Bei Ketonwerten, die 5 mmol/L im Urin und 3 mmol/L im Blut übersteigen, fängt es an langsam gefährlich zu werden. Zumindest erhöht sich ab dem Zeitpunkt das Risiko einer Ketoazidose. Sollte der Blutzucker auf mehr als 250 mg/dL steigen, sollte man umgehend einen Arzt rufen.
Kommt es zur Ketoazidose, kann man Werte über 10 mmol/L im Urin und über 3 mmol/L im Blut feststellen. Ist dies der Fall sollte man sich sofort in ärztliche Aufsicht begeben.
Eine Azidose und eine Ketose unterscheiden sich beträchtlich, was die Ketonwerte angeht. Um zu überprüfen, ob man sich auch tatsächlich in der gewünschten Ketose befindet, sollte man ohnehin regelmäßig die Ketonwerte messen. Dabei sieht man dann auch gleich, ob sie sich im grünen Bereich befinden. In der Regel sollte es bei einer ordentlich ausgeführten ketogenen Ernährung jedoch keinesfalls zu einer Azidose kommen, es sei denn man leidet unter Diabetes mellitus Typ 1.