

Ernährung – sie ist mit einer der bedeutendsten Faktoren, wenn es um unsere Gesundheit geht.
Heutzutage ist es schwierig, die richtigen Informationen, vor allem aus dem Internet, herauszufiltern und anzuwenden. Da das Thema Ernährung sehr vielseitig ist, gibt es auch viele verschiedene Ansätze, wie man das Thema angeht und eine Ernährung-Routine gestalten kann. Vielversprechend ist hierbei die ketogene Ernährung. Sie gilt als eine der heutigen Trenddiäten, wobei sie eigentlich viel mehr als das ist. Die Ketose kann vielerlei positive Auswirkungen auf unser Gemüt und unseren Körper haben. Ein weiterer bekannter Ansatz wäre etwa das Prinzip der basischen Ernährung, welche ebenfalls einige gesundheitsfördernde Aspekte bietet. Nun stellt sich die Frage – inwiefern sind die beiden Ernährungsweisen kompatibel?
Die basische Ernährungsweise wird in vielen Bereichen hochgepriesen und als Ideal dargestellt. In der Tat bietet sie einige Vorteile gegenüber dem üblichen Ernährungsalltag in unserer Gesellschaft.
Die Idee der basischen Ernährung wurde erstmals im Jahr 1913 formuliert. Sie beruht auf der Theorie, dass beim Abbau einiger Lebensmittel, Säure freigesetzt wird. Diese Säure muss in unserem Körper mit Hilfe von basischen Puffersalzen, wie Natriumhydrocarbonat, oder Mineralien wie Kalium oder Calcium neutralisiert werden. Werden solche Lebensmittel im Überschuss konsumiert, braucht der Körper dementsprechend immer mehr wertvolle Mineralien, die jedoch begrenzt vorhanden sind.
Im Grunde ist das das Problem der heutigen allgemein gültigen Ernährungsweise vieler unter uns. Zu viel Fast Food oder ein überschüssiger Konsum tierischer Produkte können dazu führen, dass unser Körper mit einem massiven Bedarf, diese erhaltenen Säuren abzubauen, überfordert wird.
Nun gibt es im Gegensatz zu den Nahrungsmitteln, die als säurebildend gelten, auch welche, die man zu den basenbildenden Lebensmitteln zählt. Diese werden bei der basischen Ernährungsweise stark bevorzugt, währenddessen die säurebildenden so gut wie möglich reduziert oder gar ganz aus der Ernährung verbannt werden.
Es gelten, grob gesehen, überwiegend tierische Produkte als säurebildend und pflanzliche als basenbildend. Jedoch gibt es auch hier noch Nuancen. Man unterscheidet zudem unter guten Säurebildenden und Schlechten. Getreide zählt in diesem Fall zu den Guten und Fleisch beispielsweise zu den Schlechten. Zudem gibt es einige Ausnahmen, was die pflanzlichen Nahrungsmittel angeht. Dazu gibt es eine relativ ausführliche Tabelle, die ihr euch bei Interesse anschauen könnt.
Eine chronische Übersäuerung kann nicht mit einer akuten Azidose gleichgesetzt werden. Zum Thema Azidose könnt ihr euch unseren Blogartikel „Azidose – Ein Problem der ketogenen Ernährung?“ durchlesen.
Eine leichte Übersäuerung kann man nicht im Blut feststellen. Das heißt aber nicht, dass sie nicht vorhanden ist. Gewebe wie die Lymphe, der Dünndarm und andere Organe, haben in der Regel einen leicht basischen pH-Wert. Im Dickdarm und im Magen herrscht bei einem gesunden Säure-Base-Haushalt ein saures Milieu.
Kommt es jedoch zu einer Übersäuerung, so wird aus dem basischen pH-Wert ein leicht Saurer und aus dem Sauren, ein übermäßig Saurer. Dabei kann eine basische Ernährungsweise dem Körper helfen, effektiv zu entsäuern und den korrekten Säure-Base-Haushalt wieder herzustellen.
Eine Übersäuerung kann einige negative Auswirkungen auf uns haben. Da der Körper versucht, der Übersäuerung entgegenzuwirken, indem er die überschüssige Säure mit basischen Puffern oder mit Mineralien auszugleichen versucht, kommt es dementsprechend schnell zu einer vermehrten Verwendung der wertvollen Mineralien, die unser Körper eigentlich für andere Aufgaben benötigt. So gelangt man in ein Mineralien-Defizit.
Ein weiterer Punkt ist, dass der Körper dazu neigt, die Säure in Fettzellen einlagern zu wollen. Dies dient dem Selbsterhaltungszweck, da Fette so die Organe vor der Säure schützen können. Ein Gewichtsverlust kann aus diesem Grund schwieriger werden, als es nötig ist, was die Diät langwierig oder sogar scheitern lassen kann.
Dazu kommt, dass eine Übersäuerung dazu neigt, die Organe, wie Nieren, unsere Haut, den Darm und die Gebärmutter, die dazu da sind, Säure auszuscheiden, zu überlasten. Auch die Entwicklung von Gallen-, Nieren- oder Blasensteine wird unter weiterem gefördert.
Die ketogene Ernährungsweise beinhaltet in der Tat einige Lebensmittel, die in dem basischen Ernährungsansatz als säurebildend gelten. Jedoch sollte man dies kritisch betrachten. Man konsumiert, es sei denn man sei Vegetarier oder Veganer, auch bei einer ketogenen Ernährung Fleisch, Milchprodukte und andere tierische Produkte, die als schlechte Säurebildner dargestellt werden. Dennoch hängt das alles von der Menge ab, die man davon verzehrt.
Wer in Maßen tierische Produkte genießt, wie es in der Ketose der Fall sein sollte, für dessen Körper sollte eine Übersäuerung kein Problem sein. Es gilt demnach Qualität über Quantität.
Bei einer korrekt angewandten ketogenen Ernährung, bei der man basenbildendes Gemüse nicht vernachlässigt und genügend, aber nicht im Überschuss, tierische Produkte konsumiert, kommt es in der Regel nicht zur Übersäuerung. Hat man nämlich wegen zu vieler tierischer Produkte einen Proteinüberschuss, wirkt sich das negativ auf die Ketose aus. Aus diesem Grund sollte und darf man ohnehin nicht zu viel davon essen. Macht man sich dennoch darüber Gedanken, gibt es auch basische Nahrungsergänzungsmittel, mit denen man die Ernährung anreichern kann.
Nüsse, die ein großer Bestandteil der ketogenen Ernährung darstellen, bilden auch Säure, womit sie als pflanzliche Ausnahme gelten. Jedoch sind sie keine schlechte Säurebildner, sondern gute. Damit sind sie in dieser Hinsicht unbedenklich.
Ein weiterer Punkt ist, dass Zucker, ein Feind der basischen Ernährung, in der Ketose so gut wie komplett eliminiert werden sollte, um letztere effektiv aufrechtzuerhalten. Zucker gilt als schlechter Säurebildner, wohingegen Süßungsmittel wie Stevia, welche auch in der ketogenen Ernährung Verwendung finden, als Basenbildner zählen. In dieser Hinsicht stimmen beide Ansätze überein.
Bei der ketogenen Ernährungsweise kommt es, wendet man sie richtig an, im Normalfall weder zu einer chronischen Übersäuerung, noch zu einer Azidose. Dies hängt alles davon ab, wie gut ihr euch über das Prinzip der ketogenen Ernährung informiert habt und ob ihr sie korrekt anwendet. Dazu kommt, dass man, sollte man sich tatsächlich unsicher sein, ob man auch wirklich genügend basenbildendes Gemüse verzehrt, sich ein basisches Nahrungsergänzungsmittel besorgen kann, was dem Körper bei dem Säure-Base-Haushalt helfen kann.
Es wäre vielleicht noch empfehlenswert gewesen, zu erwähnen, dass einige Fette und Öle auch basisch sind, da sie ja die Hauptbestandteile der Keto ist.
Hallo Dennis,
vielen Dank für Deinen Kommentar und für den entsprechenden Hinweis.
Diesen werden wir bei der nächsten Überarbeitung des Artikels sehr gerne berücksichtigen.
Beste gesunde Grüße sendet
Dein KetoUp-Team