

Sahne ist nahezu ein Alleskönner. Ob zum Andicken der Soße oder als Beigabe zum Kuchen – Sahne findet vielerlei Verwendung. Aber ist sie auch für eine ketogene Diät geeignet? Wenn ihr versucht auf ketogenem Wege abzunehmen, müsst ihr nicht nur darauf achten, dass ihr euch in einem Kaloriendefizit befindet, sondern auch darauf, dass ihr genügend Fette und möglichst wenig Kohlenhydrate zu euch nehmt. Denn auch, wenn ihr euch ketogen ernährt, heißt das nicht, dass Kalorien keine Rolle mehr spielen. Kurz gesagt, solange ihr euch in einem Kalorienüberschuss befindet, nehmt ihr auch nicht ab. Sahne scheint durch ihren hohen Fettanteil für ein Ketarier wie gemacht zu sein. Doch ist dem wirklich so?
Sahne ist ein Milchprodukt, das einen mindestens 10 %igen Fettanteil hat. Sie besteht aus Milchfett, auch Rahm genannt. Dieses setzt sich bei unbehandelter Milch ab und schwimmt auf der Oberfläche. Durch eine Behandlung der Milch verhindert man diesen Vorgang. Dies nennt sich Homogenisierung. Durch den weitaus höheren Fettgehalt enthält Sahne in der Regel weniger Milcheiweiß, dafür aber mehr fettlösliche Vitamine als einfache Milch.
Bei der industriellen Herstellung wird das Fett der Milch durch Zentrifugation größtenteils entzogen. Dadurch erhält man einen sehr fettreichen Rahm und Magermilch. Dieser Vorgang wird Entrahmung genannt. Anschließend folgt eine Wärmebehandlung des Rahms. Es ist die gleiche, wie die Wärmebehandlung der Milch. Danach unterscheiden sich die Verfahren je nach gewünschtem Endprodukt. Möchte man süße Sahne herstellen, kommt sie 2-5 Tage in einen Kühlraum und wird dann abgefüllt. Bei der Herstellung von saurer Sahne hingegen, wird sie zunächst mit Milchsäurebakterien geimpft und dann 1-2 Tage bei zirka 20-40 °C bebrütet. Erst dann kann die Sahne abgefüllt werden.
Auf den ersten Blick wirkt es, als sei Sahne perfekt geeignet für eine ketogene Diät. In der Tat hat Sahne, je nach Produktvariante, einen mehr oder weniger hohen Fettanteil, was sie zu einer fettreichen Energiequelle macht. Darüber hinaus enthält Sahne mehr fettlösliche Vitamine als Milch. Dies macht sie zu einer besseren Bereicherung von beispielsweise Kaffee, als etwa Milch. Auch ist das Milchfett, aus dem sie besteht, recht gut bekömmlich und lässt sich einfach verdauen.
Nichtsdestotrotz solltet ihr wissen, dass Sahne durch ihren erhöhten Fettanteil, zwar diesbezüglich gut für eine ketogene Ernährung ist, aber auch recht viele Kalorien besitzt. Zumindest was einige Varianten betrifft. Das könnte bei einer Diät unvorteilhaft sein, da ihr schnell zu viel davon konsumiert. Zudem enthält sie, wie alle herkömmlichen Milchprodukte Laktose, was sie für euch, solltet ihr laktoseintolerant sein, zu einer weniger gut geeigneten Nahrungsquelle macht. Sahne hat, abhängig von der Sorte, einen vergleichbaren Anteil an Kohlenhydraten wie Milch. Auch aus diesem Grund müsst ihr darauf achten, wie viel ihr davon konsumiert, da ihr bei einer ketogenen Diät, wie auch bei einer einfachen ketogenen Ernährung, auf eure Kohlenhydratzufuhr aufpassen müsst. Dazu kommt, dass die Fette, die tierische Produkte wie etwa Sahne beinhalten, überwiegend gesättigte Fettsäuren sind.
Aus süßer Sahne können folgende Produkte hergestellt werden:
Der Doppelrahm enthält hierbei das meiste Fett mit mindestens 40 %, gefolgt von der Schlagsahne mit einem Minimum von 30 % Fett. Die Kaffeesahne hat im Vergleich dazu einen wesentlich kleineren Fettanteil mit mindestens 10 %. Betrachtet man es also von dieser Seite, würde sich hier der Doppelrahm am besten für eine ketogene Diät eignen. Zumindest von dem Fettgehalt aus betrachtet. Der Doppelrahm hat aus eben demselben Grund auch mehr Kalorien als die anderen Varianten, worauf ihr unbedingt achten müsst, wenn ihr einen Gewichtsverlust durch eine ketogene Diät anstrebt.
Aus saurer Sahne können hingegen diese Produkte erzeugt werden:
Hier ist die Crème fraîche der Vorreiter, was den höchsten Fettanteil betrifft. Damit liegt sie mit mindestens 30 % Fett vor dem Schmand. Dieser hat in der Regel zwischen 20 und 24 % Fett. Anschließend folgt die saure Sahne, die einen Minimum von 10 % Fett enthält. Auch bei diesen drei Varianten, ist der Anteil an Fett ausschlaggebend für den Kaloriengehalt. Somit ist Crème fraîche deutlich kalorienreicher als einfache saure Sahne. Deshalb müsst ihr hier darauf achten, wenn ihr euch für eine Option entscheidet, die mehr Kalorien hat, dass ihr sie in kleineren Portionen genießt. Sie mag zwar vom Fettgehalt interessanter wirken für eine ketogene Diät, aber euch sollte dennoch bewusst sein, wie viel ihr davon zu euch nehmt.
Schlussfolgernd kann man sagen, dass ihr Sahne in eure ketogene Diät integrieren könnt, sie jedoch nicht der ultimative Schlankmacher ist. Sie ist gut geeignet zum Anreichern verschiedener Soßen oder als Zugabe zum Kaffee, jedoch solltet ihr ihren Kaloriengehalt nicht außer Acht lassen. Besonders wichtig in egal welcher Diät, dies betrifft auch die ketogene, ist, dass ihr bei eurer gesamten Kalorieneinnahme immer den Überblick behaltet. So solltet ihr sicherstellen, euch in einem Defizit zu befinden, was die Kalorien betrifft.
Essentiell ist bei der ketogenen Diät auch, dass ihr euch bewusst seid, wie viel Kohlenhydrate ihr zu euch nehmt. Konsumiert ihr zu viel davon, riskiert ihr die Ketose wieder zu verlassen oder gar nicht erst in eine Ketose zu kommen. Demnach solltet ihr auch den Anteil an Kohlenhydraten, den Sahne beinhaltet, nicht vergessen, und sie deswegen in Maßen genießen.
Ansonsten ist Sahne eine einfache Möglichkeit eure Einnahme von Fett leicht zu steigern, solltet ihr Schwierigkeiten haben, genügend Fette in euren Alltag zu integrieren. Damit ist Sahne in kleinen Portionen gut geeignet für eine ketogene Diät.